Die Früherkennung von Krebs ist bei gynäkologischen Krebserkrankungen wie bei allen anderen Krebsarten von größter Bedeutung. Daher sollten sich Frauen ihres Risikos bewusst sein und sich in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen.
Die häufigsten Krebsarten bei Frauen sind:
- Gebärmutterkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Eierstockkrebs
- Vulvakrebs
- Vaginalkrebs
Gebärmutterkrebs:
Gebärmutterkrebs tritt typischerweise nach der Menopause auf, und zwar häufig bei Frauen, die keine oder nur wenige Kinder geboren haben und bei denen Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht vorliegen können. Postmenopausale Blutungen sind ein Hauptsymptom. Die Diagnose wird durch eine Endometriumbiopsie gestellt. Die Behandlung umfasst die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke sowie die Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum.
Gebärmutterhalskrebs:
Gebärmutterhalskrebs ist eine Art von Krebs, der vom HPV-Virus verursacht wird. Die Impfung wird zur Vorbeugung empfohlen. Es zeigt oft keine Symptome, kann aber durch einen Pap-Abstrich nachgewiesen werden. Wenn häufige Blutungen auftreten, sollte der Verdacht aufkommen und ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung umfasst eine umfassende Entfernung der Gebärmutter und ihrer Bänder sowie die Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum. Diese Chirurgie sollte von einem in gynäkologischer Onkologie erfahrenen Team durchgeführt werden.
Eierstockkrebs:
Eierstockkrebs verläuft oft unauffällig oder geht mit Beschwerden des Verdauungssystems einher. Wegen der verzögerten ärztlichen Konsultation wird die Krankheit oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Das wichtigste Symptom sind Blähungen im Unterleib. Eine frühe Diagnose ist bei Frauen, die sich keiner gynäkologischen Routineuntersuchung unterziehen, schwierig. Die Behandlung umfasst hauptsächlich die maximale Entfernung des Tumors, einschließlich der Gebärmutter, des Tumors, des Bauchfells, des Blinddarms und der intraabdominalen Lymphknoten. Je nach Befund können einige Patientinnen auch eine Chemotherapie erhalten.
Vulvakrebs:
Vulvakrebs zeigt sich als nicht heilende Wunden an der Vulva. Blutungen können auftreten. Breitet er sich auf die Lymphknoten in der Leiste aus, kann es zu Schwellungen in der Leistengegend kommen. Die Diagnose wird durch Biopsien verdächtiger Bereiche bestätigt. Die Behandlung umfasst die vollständige Entfernung des Tumors, wobei die Leistenlymphknoten entfernt werden müssen, um das Ausmaß der Krankheit zu bestimmen.
Abhängig von den Ergebnissen kann bei einigen Patienten zusätzlich eine Strahlentherapie durchgeführt werden.
Vaginalkrebs
Vaginalkrebs ist sehr selten und kann Blutungen verursachen. Wegen seiner Nähe zur Blase und zum Enddarm kann er auch Symptome im Zusammenhang mit diesen Organen hervorrufen. Bei einer gynäkologischen Untersuchung können blutende Erosionen oder Tumorherde an der Vaginalwand festgestellt werden. Die Diagnose wird durch die Untersuchung von Biopsien aus diesem Bereich bestätigt. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen Chirurgie oder Strahlenbehandlung.
Welche Beschwerden sollten Frauen in der Postmenopause unbedingt ihrem Arzt mitteilen?
Abnormale Blutungen:
Selbst minimale Blutungen nach der Menopause sind nicht normal. Darüber hinaus sollten Sie bei übermäßiger Blutung während der Menstruation oder abnormalen Blutungen einen Arzt aufsuchen.
Schmerzen im Unterleib, im Rücken und im Beckenbereich: Anhaltende Unterleibsschmerzen außerhalb der Menstruation können ein Anzeichen für Gebärmutter- und Eierstockkrebs sein.
Veränderungen der Darmgewohnheiten:
Beschwerden wie Verstopfung, Gas, Durchfall, Übelkeit und Verdauungsstörungen könnten auf einen Druck auf den Darm aufgrund von intraabdominalen Massen hinweisen.
Veränderungen der Harngewohnheiten:
Häufiges Wasserlassen, Druckgefühl in der Blase, Schwierigkeiten beim Wasserlassen können auf eine Wucherung im Bauchraum hinweisen.
Spürbare Schwellungen im Unterleib, Blähungen, Völlegefühl und Zunahme des Taillenumfangs: Diese Symptome könnten auf Eierstockkrebs und Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum hinweisen.
Dauerhaftes Brennen und Juckreiz im Genitalbereich, Veränderungen der Hautfarbe, Wunden und Schwellungen im äußeren Genitalbereich können auf Genitalkrebs hinweisen.
Genitaler Ausfluss:
Blutiger, dunkler und übel riechender Ausfluss kann auf eine Infektion hindeuten, aber auch ein Zeichen für Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs sein.
Schwellungen in den Beinen:
Unerklärliche Schwellungen in den Beinen, die mit Ausfluss und Schmerzen einhergehen, können auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen.
Abnormale Blutungen nach der Geburt oder der Fehlgeburt können auf Krebs zurückzuführen sein, der aus dem Schwangerschaftsgewebe stammt.
Vermännlichungserscheinungen wie männlicher Haarausfall und abnormaler Haarwuchs könnten von Tumoren herrühren, die von den Eierstöcken ausgehen.